Als ich sechs Jahre alt war, musste ich für eine längere Zeit ins Krankenhaus, um mich von einer schweren Krankheit zu erholen. Ich erinnere mich noch genau an das Gefühl von Angst und Unsicherheit, als ich zum ersten Mal in meinem Krankenzimmer aufwachte und alles so anders aussah als zu Hause. Doch dann lernte ich viele Pflegefachfrauen und -männer kennen, die sich liebevoll um mich kümmerten und mir halfen, wieder gesund zu werden.
Ich war so dankbar für ihre Hilfe und Unterstützung, dass ich beschloss, selbst einmal eine Pflegefachfrau zu werden. Ich wollte anderen Menschen, die sich in derselben Situation befanden wie ich damals, helfen und ihnen eine ähnliche Unterstützung geben wie ich sie selbst erhalten hatte.
Jahre später, als ich 18 Jahre alt war, begann ich meine Ausbildung zur Pflegefachfrau. Ich war sehr aufgeregt und motiviert und konnte es kaum erwarten, endlich das zu tun, was ich mir schon so lange vorgestellt hatte. Ich lernte schnell alles, was ich für meine Arbeit brauchte, und hatte das Gefühl, dass ich endlich angekommen war.
Eines Tages, als ich gerade dabei war, meinen Patienten das Mittagessen zu servieren, erzählte ich ihnen von meiner Kindheitserfahrung und davon, wie ich selbst im Krankenhaus behandelt wurde. Plötzlich fing einer meiner Arbeitskollegen, der mit im Zimmer war, an zu lachen und sagte: "Weißt du, ich war auch einmal im Krankenhaus, als ich sechs Jahre alt war, und ich wollte seitdem auch Pflegefachmann werden!"
Ich war überrascht und konnte es kaum glauben. Es stellte sich heraus, dass wir beide dieselbe Kindheitserfahrung gemacht hatten und denselben Traum teilten. Von diesem Tag an nannten wir uns gegenseitig "Krankenhaus-Kumpel" und hatten immer etwas zu lachen, wenn wir zusammenarbeiteten.
Ich war überglücklich, dass ich meinen Traum verwirklichen konnte und dass ich sogar jemanden gefunden hatte, der dieselben Erfahrungen gemacht hatte wie ich. Ich wusste, dass meine Arbeit als Pflegefachfrau nicht immer einfach sein würde, aber ich wusste auch, dass ich für die Patienten da sein würde und ihnen helfen würde, sich besser zu fühlen. Es war ein schönes Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun und anderen Menschen zu helfen, genau wie es mir in meiner eigenen Krankenhauszeit geholfen hatte.