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Interdisziplinäre Zusammenarbeit für seelische Gesundheit

Psychiatrische Pflege: Unterstützung in Krisenzeiten

Wenn Kinder, Jugendliche oder Erwachsene in aussergewöhnlichen Belastungen oder emotionalen Ausnahmesituationen geraten, benötigen sie professionelle Hilfe und therapeutische Behandlungen. In der interdisziplinären Zusammenarbeit im psychiatrischen Team tragen diplomierte Pflegefachpersonen HF zur Entwicklung individuell ausgerichteter Behandlungen für Patientinnen und Patienten bei. Sie leisten Unterstützung bei Menschen mit Depressionen, Angststörungen, Burnout, psychotischen Störungen, Abhängigkeitserkrankungen und vermögen bei akuter Selbst- und Fremdgefährdung sicher zu intervenieren.

Auch die Begleitung von Angehörigen ist ein wichtiges Arbeitselement. Die Pflege findet zu einem wesentlichen Teil im ambulanten, aufsuchenden Setting statt. Kommt es bei Betroffenen zu akuten Krankheitsepisoden, ist ein stationärer Aufenthalt jedoch unausweichlich und sinnvoll. Das Pflegeteam auf der psychiatrischen Station arbeitet mit zeitgemässen, wissenschaftlich erprobten Therapiemethoden und macht den Patientinnen und Patienten während dieser Zeit und menschlich durchdachte Beziehungsangebote, was konstruktive Erfahrungen ermöglicht. Zudem wird gemeinsam eine Tages- und Wochenstruktur geplant. Diplomierte Pflegefachpersonen in der Psychiatrie arbeiten im Pflegeteam der Station und sind stets im Austausch mit Fachpersonen der Medizin, Psychologie und Psychotherapie. Auch mit externen Stellen wie Sozialdiensten oder Organisationen der Arbeitsintegration findet eine Zusammenarbeit statt.

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Lehrplan Pflege HF im Fokus P

Im PDF-Dokument sind die Inhalte der Grundlagen- und Pflegemodule beschrieben, die während des Studiums unterrichtet werden.

Der Lehrplan ist zurzeit in Überarbeitung und wird demnächst aktualisiert / 02.2025

Lehrplan Pflege HF 2 und 3 Jahre

Fragen, die Sie nach der Ausbildung professionell beantworten können:

  • Warum muss man besonders aufmerksam sein, wenn die Patientin oder der Patient von akustischen Halluzinationen berichtet?

  • Trifft es zu, dass die Frage nach der Suizidalität Patientinnen und Patienten erst auf diesen Gedanken bringen und einen gefährlichen Prozess auslösen können?

  • Welche Therapieverfahren sind zur Behandlung von Zwangserkrankungen geeignet?

  • Wie lassen sich die Symptome einer depressiven Episode erkennen?

Das Studium Pflege HF kann auch in folgenden Schwerpunkten absolviert werden

Fokus K – Versorgungsbereich
Akutpflege

Ein Krankenhausaufenthalt kann Ängste und Unsicherheiten hervorrufen. Die Pflegefachkräfte spielen eine wichtige Rolle dabei, den Druck auf die Patienten zu minimieren, indem sie sie mit angepassten Informationen unterstützen und verlässlich arbeiten.

Die Pflege während der akuten Phase einer Krankheit beinhaltet medizinisch-technische Maßnahmen wie Infusionen und Verbandwechsel sowie die Unterstützung bei sozialen und ethischen Fragen.

Heutzutage werden Patienten nach einer akuten Erkrankung oder Operation früher nach Hause entlassen, da die Behandlungsmethoden für den Organismus weniger belastend sind. Dies erfordert von den Pflegekräften eine intensive Betreuung der Patienten, das Setzen von Prioritäten in akuten Situationen und die frühzeitige Planung des Austritts.

Fokus K – Versorgungsbereich
Langzeitpflege und Rehabilitation

Langzeitinstitutionen werden oft erst dann in Betracht gezogen, wenn der Pflegebedarf hoch ist und das soziale Netzwerk nicht ausreicht. Manche entscheiden sich auch für eine vorübergehende Unterbringung nach einem Eingriff, wenn eine rund um die Uhr Betreuung erforderlich ist.

Geriatrische Rehabilitationsstationen bieten ein sechswöchiges Intensivtraining an, um die Selbständigkeit zu erhalten oder wiederherzustellen. Das Hauptaugenmerk in Langzeitinstitutionen liegt auf dem Wohlbefinden und der Lebensqualität der Bewohner.

Pflegekräfte streben danach, ein würdevolles Leben und Sterben zu ermöglichen und verfügen über umfangreiches Fachwissen, da viele Bewohner mit mehreren Krankheiten konfrontiert sind. Das Leben von betroffenen Menschen und Angehörigen während ihrer
gemeinsam verbleibenden Zeit so angenehm wie möglich zu gestalten, erfordert viel Empathie und eine starke Persönlichkeit. Es gilt eine Teamkultur aufzubauen, den es den Bewohnern ermöglicht, erfüllende Beziehungen zu gestalten und zu leben.

Fokus K – Versorgungsbereich
Spitex

Die Schweizer Gesundheitsversorgung bevorzugt die ambulante Pflege gegenüber stationären Aufenthalten und betont die Bedeutung der Pflege zu Hause neben der Betreuung im Krankenhaus und Pflegeheim. Mit kürzeren Krankenhausaufenthalten, insbesondere nach Operationen und akuten Ereignissen, verlagert sich die Akutpflege und Rehabilitation zunehmend in den ambulanten Bereich. Gleichzeitig steigt die Anzahl chronisch kranker, älterer Menschen mit mehreren Erkrankungen sowie demenziell Erkrankter, die dank Spitex zu Hause betreut werden können.

Die Pflege zu Hause zielt darauf ab, die Selbstständigkeit und Autonomie der Patienten zu unterstützen und ihnen ein Verbleiben in ihrer gewohnten Umgebung zu ermöglichen. Spitex-Pflegende nutzen sowohl ihre Fachkenntnisse als auch das Wissen der Patienten und ihrer Angehörigen über deren Gewohnheiten im Alltag. Sie agieren als Generalisten und sind die zentrale Anlaufstelle für Hausärzte, Fachspezialisten und Angehörige.

Pflege zu Hause bedeutet Aktivität, Förderung der Lebensqualität, Einblick in verschiedene soziale Strukturen und die Möglichkeit, eine wichtige Bezugsperson für Patienten und Angehörige zu sein.